Körper des Vesuvs | Die menschlichen Geschichten unter der Asche enthüllen

Zwei Männer liegen auf dem Rücken: der eine, 30-40 Jahre alt, mit Wollspuren im Nacken und einem kräftigen Knochenbau, wahrscheinlich ein Mann von hohem Rang in einer Tunika; der andere, 18-23 Jahre alt, in einer gefalteten Tunika, zeigt gestauchte Wirbel, was darauf hindeutet, dass er wahrscheinlich ein Arbeiter oder Sklave war.

Die Leiche des Kaufmanns zeigt, dass er mit erhobenen Händen starb, wobei ein Metallnagel seinen Kopf und seinen Arm am Körper festhielt. Seine Handgelenksknochen sind zusammengedrückt, was auf eine schwere Arthrose in seinem Leben hinweist. Außerdem hat er Brüche im Oberarmknochen, wahrscheinlich von einem Sturz.

Die Mutter, bereits geschwächt von der Geburt, liegt neben ihrem jüngsten Kind. Zwei weitere Kinder, die von der Gerichtsmedizin als Jungen im Alter von fünf und zwei Jahren identifiziert wurden, wurden händchenhaltend in der Nähe liegend gefunden.

Die Tochter des Bauern, die zu einem jungen Paar mit Kind gehörte, ist das jüngste in Pompeji geborgene Opfer. Nach dem Zustand ihrer Zähne zu urteilen, war sie zum Zeitpunkt des Todes etwa 12-14 Monate alt.

Umschlungene Skelettreste wurden zusammen gefunden. Zunächst fälschlicherweise für Frauen gehalten, zeigten Tests, dass es sich um einen 18-jährigen jungen Mann und einen 20 Jahre älteren erwachsenen Mann handelte. Ursprünglich dachte man, es handele sich um ein Vater-Sohn-Paar, aber sie waren nicht verwandt, was auf eine mögliche romantische Beziehung hindeutet.

Zunächst glaubte man, dass der Reiseleiter die letzte Familie mit einer Tasche über der Schulter in Sicherheit brachte. Später wurde durch Röntgenaufnahmen festgestellt, dass es sich nicht um eine solche Tasche handelte, da es sich um eine Fehlform des Pflasters handelte. Die Analyse der Knochendaten deutet darauf hin, dass der Diener Mitte zehn Jahre alt war.

Der gefesselte Sklave war wie so viele andere an die Wand gefesselt und hatte sich mit seinem Schicksal abgefunden, als der Vulkan ausbrach. Sein Körper liegt mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, eine ergreifende Erinnerung an seine Ohnmacht gegenüber der sich entfaltenden Katastrophe.

Eine ergreifende Entdeckung in den Ruinen von Pompeji ist der Abdruck eines Wachhundes, der vor dem Haus des Orpheus angekettet zurückgelassen wurde, als seine Besitzer vor der Eruption flohen. Die bronzenen Nieten um seinen Hals weisen auf seine Rolle als Beschützer hin.

1982 wurden in den Bootshäusern von Herculaneum Skelette gefunden, die von Opfern zeugten, die während des Vesuvausbruchs Schutz gesucht hatten, was der früheren Annahme widersprach, dass die meisten entkommen waren. Sie wurden zusammengerollt aufgefunden, wobei ihre Gliedmaßen an ihrem Rumpf befestigt waren, eine Folge der extremen Hitze, der sie ausgesetzt waren.